von Melissa Celmeur
Fragen und Antworten zum Burnout-Rückfall

Ständige Erschöpfung, Überforderung und das Gefühl, ausgebrannt zu sein – das sind typische Merkmale eines Burnouts. Dieser Zustand entsteht oft durch anhaltenden Stress und führt zu einer Abwärtsspirale aus psychischen und physischen Beschwerden. Um dies zu vermeiden, ist es entscheidend, frühzeitig auf Warnsignale zu achten und rechtzeitig gegenzusteuern. Aber woran genau kann man einen echten Burnout erkennen?
Die Mechanismen eines Burnouts verstehen heißt ihn erkennen
Um einen Burnout erkennen zu können, muss man verstehen, wie ein Burnout mit all seinen Symptomen zustande kommen kann. Ein Burnout entwickelt sich oft aus dem Streben nach Perfektion heraus und dem Wunsch, in kurzer Zeit außergewöhnliche Leistungen zu erbringen. Menschen mit hohen Erwartungen an sich selbst starten häufig mit großem Enthusiasmus. Doch wenn Ziele nicht so schnell wie geplant erreicht werden, stellt sich Frustration ein. Um dennoch ihre Vorsätze zu verwirklichen, erhöhen Betroffene den Einsatz – sie arbeiten noch mehr und setzen sich damit dauerhaft unter Druck.
Diese ständige Überlastung, sowohl beruflich als auch privat, führt nach und nach zu emotionaler und körperlicher Erschöpfung. Werden die unerreichbaren Ziele offensichtlich, wächst die Frustration weiter. Selbst Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben, erscheinen plötzlich sinnlos. Die einst positiven Erlebnisse fühlen sich wie lästige Pflichten an. Aus dieser Überforderung heraus ziehen sich viele Menschen mit Burnout zunehmend aus ihrem sozialen Umfeld zurück und reduzieren den Kontakt zu anderen.
Burnout und Symptome richtig deuten
Die Klassifikation der Krankheiten des Bundesinstituts ICD 10 listet das Burnout noch nicht. Das Burnout-Syndrom wird klinisch häufig als akutes Erschöpfungssyndrom, Erschöpfungsdepression, Anpassungsstörung, Arbeitssucht oder Stressfolgeerkrankung eingestuft.
Das berühmte 12-Phasenmodell nach Freudenberger und North zeigt modellhaft die Entwicklung mit:
- verbissenem Ehrgeiz
- gesteigertem Einsatz mit hohen Idealen
- Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse
- Verdrängung innerer Konflikte
- Werteumdeutung mit Reduzierung eines Privatlebens
- Problemleugnung mit abnehmender Toleranz und Flexibilität
- sozialem Rückzug mit Desorientierung und Zynismus
- emotionalem Rückzug
- Selbstentfremdung
- innerer Leere mit Ängsten
- Sinnleere mit Depression
- bis zur vollkommenden Erschöpfung.
Typisch für den Burnout ist, dass die Symptome vielfältig und oft subtil sind. Betroffene klagen häufig über anhaltende Müdigkeit, schlechte Stimmung und das Unvermögen, sich zu entspannen. Gereiztheit, sinkende Belastbarkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit sind ebenfalls häufige Anzeichen. Hinzu kommen oft Schlafstörungen, ein Gefühl der Lustlosigkeit und tiefe Verzweiflung.
Auch körperliche Beschwerden wie Atemprobleme oder Tinnitus können auf einen Burnout hinweisen. Besonders gefährdet sind Menschen, die unter hoher Verantwortung stehen, regelmäßig mit extrem belastenden Situationen zu tun haben oder durch eine Doppelbelastung – etwa durch Job und Familie – stark beansprucht werden. Das sogenannte Erschöpfungssyndrom entwickelt sich dabei meist schleichend und bleibt lange unbemerkt.
Wege aus dem Burnout: Behandlung und Prävention
Burnout entsteht nicht über Nacht, sondern entwickelt sich in einem längeren Prozess. Deshalb ist es umso wichtiger, erste Warnsignale frühzeitig zu erkennen und die Auslöser für den Stress zu minimieren. Entspannungstechniken wie Yoga oder Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, den Alltag besser auszubalancieren. Viele Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter inzwischen mit Präventionsprogrammen. Diese beinhalten beispielsweise individuelles Coaching, das Angestellten vermittelt, wie sie ihre Arbeit gesund und effizient gestalten können.
Falls der Zustand der Erschöpfung bereits chronisch ist und sich depressive, dem Burnout zuzuordnende Symptome zeigen, ist meist professionelle Unterstützung erforderlich. Coaches, Fachärzte und Psychotherapeuten können Betroffenen helfen, die Abwärtsspirale zu durchbrechen. Zwar gibt es Fälle, in denen Menschen sich selbst aus einem Burnout ohne Behandlung von außen befreien, doch dies ist die Ausnahme. Oft fällt es schwer, ohne Hilfe einen gesunden Umgang mit Stress zu erlernen und neue Energie zu tanken. Mit psychologischer Begleitung ist es jedoch gut möglich, Burnout zu behandeln, den Leidensdruck zu verringern und langfristig eine bessere Balance im Leben zu schaffen.
Burnout erkennen und rechtzeitig handeln
Wer Anzeichen eines Burnouts glaubt zu erkennen, sollte nicht zögern, die Ursachen des Stresses zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Burnout-Symptome wie chronische Müdigkeit, Gereiztheit oder Antriebslosigkeit sind Warnsignale, die ernst genommen werden müssen. Mit gezielter Burnout-Behandlung und einem bewussten Stressmanagement lässt sich nicht nur der aktuelle Zustand verbessern, sondern auch zukünftige Überlastung vermeiden.